Ausstellung

„Der Souvenir. Erinnerung in Dingen von der Reliquie zum Andenken“

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

29. Juni bis 29. Oktober 2006

Museum für Kommunikation in Frankfurt

29. Juni – 10. September 2006

Die Ausstellung ist aus der Zusammenarbeit des Museums für angewandte Kunst, des Museums für Kommunikation in Frankfurt am Main mit dem Sonderforschungsbereich „Erinnerungskulturen“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Kunst­historischen Seminar der Universität Basel hervorgegangen. In der Konzeption der Ausstellung wurden zwei interdisziplinär ausgerichtete Forschungsfelder verbunden: Untersuchungen zur Dingkultur und Erinnerungsforschung. Mit dem digitalen Souvenir wurden zudem die Praktiken virtueller Erinnerung und ihrer Träger in die Schau einbezogen.

Die Abteilung „Phänomenologie des Intimen“ wurde von Mitarbeiterinnen des Gießener SFB „Erinnerungskulturen“, Christiane Holm und Anna Ananieva, als Gastkuratorinnen unter der Beteiligung von Natascha Hoefer und Eva Bös gestaltet. Den Schwerpunkt der Abteilung bildeten ca. 200 Objekte aus dem 18. und 19. Jahrhundert, wobei die Leihgaben aus staatlichen und privaten Sammlungen und Museen in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien gewonnen werden konnten. Die Präsentation widmete sich den kleinen und scheinbar wertlosen Dingen des Alltags, wie Tabakbeutel, Tasse oder Schmuck aus Haaren, und machte anschaulich, wie sie im Zuge veränderter Kommunikations- und Erinnerungspraktiken eine neue Bedeutsamkeit erhielten. Die Inszenierung der Objekte fokussierte solche Phänomene wie „Fragment und Fetisch“, „Rites de passage: Tod und Trauer“, „Intime Blicke auf große Geschichten“, „Sozialformen des Andenkens“. In der Abteilung wurde auch das Wechselspiel von Dingen und Praktiken mit Blick auf „Beschriftungen“, „Handhabungen und Mechanismen“, „Chiffrierungen“ erörtert.

Publikation zur Ausstellung:

Anna Ananieva, Christiane Holm: Phänomenologie des Intimen. Die Neuformulierung des Andenkens seit der Empfindsamkeit, in: Der Souvenir. Erinnerung in Dingen von der Reliquie zum Andenken, hg. v. Ulrich Schneider. Ausst.-Kat. Museum für Angewandte Kunst Frankfurt (29.06.-29.10.2006). Köln: Wienand, 2006, S. 156-187.

Hörbuch:

„theures Andenken“ Erlesenes aus der literarischen Erinnerungskultur des 19. Jahrhunderts. 1 CD, 63 Min. Redaktion Anna Ananieva, Sandra Bauer, Eva Bös, Natascha N. Hoefer, Christiane Holm, Birgit Körner, Günter Oesterle. Sprecher: Knut Eisold, Jennifer Elfert, Hannah Thomas, Peter Schomber. Produktion: BÄNG! Musikproduktion GmbH. Aufnahmen: Chocolate Factory, Gießen 2006.

Eigene Medienbeiträge:

SWR2 Forum, 17.08. 2006 „Wie man sein Herz an Dinge hängt – Die Macht der Souvenirs“. Moderation: Dietrich Brants. Studiogäste: Anna Ananieva / SFB „Erinnerungskulturen“ Universität Giessen, Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl / Universität Frankfurt; Prof. Dr. Ulrich Schneider, Direktor des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt.

Presseberichte (Auswahl):

zdf / aspekte, 23.06.2006; 3sat / Kulturzeit, 29.06.2006 „Souvenir, Souvenir. Eine Ausstellung in Frankfurt zeigt die Altäre des Banalen“ von Anna Riek; hr fernsehen / hessenschau, 28.06.2006 „Souvenirs – Erinnerung in Dingen“ von Catherina Gilles; F.A.Z., 03.07.2006, Nr. 151, Seite 37 „Souvenirs, Souvenirs: Krücken der Erinnerung“ von Andreas Platthaus.