Louis Henri de Nicolay, Monrepos et la poésie des jardins, in: Rodolphe  Baudin, Alexandra  Veselova (Hg.), Louis Henri de Nicolay, un intellectuel strasbourgeois dans la Russie des Lumières. Strasbourg, Presses Universitaires de Strasbourg, 2020, S. 165-191.

Das 6. Kapitel des Bandes ist dem Gartenpoem „Mein Monrepos“ (St. Petersburg, 1804) gewidmet. Es handel sich um die französische Übersetzung einer Studie zur Nicolays Gartenliteratur im Kontext des europäischen Gartendiskurses, die erstmals 2010 in russischer Spache veröffentlicht worden ist:

Ананьева А.В. „…ни Альбион, ни озеро Женевы мой демон добрый не назвал“: Поэтическое описание парка Монрепо Л. Г. Николаи в контексте европейского дискурса о садах, // Монрепо. Альманах. Под ред. Михаила Ефимова и Юлии Мошник. Выборг: ЛОГУК ГИАПМЗ «Парк Монрепо», 2010, c. 53-66.

Siehe online: Buchvorstellung im Rahmen des Kolloquims des DHI Moskau am 22.03.2021.

Die erste in französischer Sprache erschienene Aufsatzsammlung beleuchtet den Lebensweg des Schriftstellers und Politikers Ludwig Heinrich Nicolay (1737-1820, rus.: Андрей Львович Николаи). Der deutschsprachige Dichter aus Straßburg diente in St. Petersburg als Mentor des künftigen russischen Kaisers Paul I. und stand an der Seite der Großfürstin, Imperatorin und Kaiserinmutter Maria Fjodorowna als ihr langjähriger Sekretär. Am Ende seiner Laufbahn bekleidete Nicolay das Amt des Präsidenten der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften.

Das Buch stellt die ausgewählten Lebensstationen Nicolays in acht Kapiteln vor, die von Wissenschaftler*innen aus Russland, Deutschland und Frankreich verfasst worden sind. Die Geschichte der wissenschaftlichen und kulturellen Kontakte zwischen Straßburg und dem Imperialen Russland sowie die Gelehrten-Mobilität um 1800 bilden den historischen Hintergrund der Untersuchungen.

Die Themen der einzelnen Studien umfassen die Umstände der Übersiedlung des gebürtigen Straßburgers nach Russland, seinen beruflichen Werdegang in St. Petersburg und die Bedingungen seiner Integration in die russländische Gesellschaft, die frühen literarischen Werke Nicolays und seine Vernetzung innerhalb der deutschsprachigen Literaturszene, seine Beschäftigung mit dem Landsitz Monrepos bei Wyborg, mit der Ausgestaltung des Landschaftsparks und seiner literarischen Beschreibung, sowie, schließlich, mit der nachträglichen Verklärung und Verformung der historischen Figur Nicolays im russischen und sowjetischen kulturellen Gedächtnis.

Im Anhang des Sammelbandes werden fünf Briefe Nicolays aus den elsässischen Archivbeständen erstmals veröffentlicht, die frühe Zeugnisse seiner Korrespondenz aus Straßburg nach Russland darstellen.